#traumsensibel

Ja, nun, was genau ist eigentlich traumasensibel? Lange war es mir schon wichtig ohne dafür einen Namen gefunden zu haben. Bis ich dann angefangen habe mich mit Verena König zu beschäftigen. Sie hat ein tolles Buch heraus gebracht „Bin ich traumatisiert?„, ein Podcast mit wirklich wertvollen Beiträgen und nicht zu vergessen die Fortbildung die sie anbietet. Sie bietet eine Fortbildung für traumasensibles Coaching an und es ist sooo wichtig, dass es so etwas gibt.

Nach eigenen Erfahrungen und nach den unzähligen Erfahrungsberichten meiner Klient:innen wünsche ich mir, dass ALLE und jede:r im Gesundheitssystem so eine Ausbildung machen/macht. Und ich meine wirklich alle, denn mit diesen allen habe ich täglich in meinem hauptberuflichen Job zu tun und ich raufe mir regelmäßig die Haare (ein Wunder, dass ich überhaupt noch soviele Haare habe…): Ärzt:innen, Therapeut:innen, Sachbearbeiter:innen bei Krankenkassen, Versorgungsämtern, Rentenversicherung, Agentur für Arbeit. Das würde es den betroffenen Menschen soviel leichter machen.

Natürlich raufe ich mir nicht bei allen die Haare. Ich erlebe auch wirklich tolle Zusammenarbeit und Kooperationen, eben genauso wie es sein soll! Wäre das nicht, würde ich diesen Job auch nicht so gerne machen. Nur leider kommt das viel zu selten in diesem riesen System vor.

Aber wie schon im letzten Artikel erwähnt: Wir können nicht darauf warten, dass sich das Gesundheitssystem schlagartig verändert, dazu ist es viel zu starr. Wir können nur das System ändern, indem wir uns selbst verändern. Deswegen bleibt mir nichts anderes übrig, als darüber aufzuklären, Empfehlungen von Expert:innen auszusprechen und GENAU: Euch dabei zu helfen einen besseren Umgang mit all dem zu finden.

Traumasensibel bedeutet für mich auch, alle beteiligten Systeme mit in Betracht zu ziehen. Ich hatte ja schonmal das biopsychosoziale Modell erwähnt. Würde bedeuten, euer behandelnder Arzt nimmt sich viel Zeit, um dich, deine Umstände und dein Umfeld kennenzulernen, um daraus dann die richtigen Therapien für dich zu empfehlen oder umzusetzen. Dazu würde auch gehören, dass er weiß und sich merkt, dass du schon viele übergriffige und schlechte Erfahrungen gemacht hast, um sich demnach sensibel auf dich und deine Bedürfnisse anzupassen. Klingt wie ein Träumchen, oder?

Manche machen es. Vielen ist es ein Anliegen. Nur leider wird es nicht in das Gesamtsystem integriert. Die meisten Ärzt:innen/Therapeut:innen, die darauf großen Wert legen, bietet ihre Dienstleistungen irgendwann nur noch privat an, weil es das Kassensystem gar nicht zulässt, dass Ärzt:innen sich wirklich Zeit nehmen. Und das ist wirklich traurig! Ich denke, es ist immer etwas veränderbar. Auch in diesem System. Aber eben nur gaaaaanz langsam. Und soviel Zeit haben wir nicht, weil zu viele zu sehr leiden und nicht wissen warum.

Dazu empfehle ich übrigens auch noch einen Podcast von Kathie Kleff, sie arbeitet eng mit Verena König zusammen, beide (vor allem auch zusammen im Podcasts) sehr empfehlenswert. In ihrem Podcast „get happy“ ist sie im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, ein (Achtung, Zungenbrecher!) Psychoneuroimmunologe. In dem Podcast wird sehr gut deutlich, wie alles miteinander zusammenhängt und wie darauf im Gesundheitssystem eingegangen werden sollte.

Nervensystem, Hormonsystem, Immunsystem. Ein hochkomplexes System, was sich unmittelbar und mittelbar beeinflusst und bedingt.. Daher kann man auch chronische Entzündungserkrankungen oder auch Autoimmunerkrankungen nicht ohne eine traumatherapeutische Perspektive betrachten. Kein Hokuspokus. Wissenschaftlich belegt. Schauen nur zu wenige hin.

Wie würde bei dir ein traumsensibler Arztbesuch aussehen?

Wie würde bei dir eine traumasensible Therapiesitzung aussehen?

Auch Therapeut:innen kennen sich teilweise zu wenig aus: die sehen dich da sitzen. Wie immer siehst du stark und fit aus, bist halt im Überlebensmodus. Die Selbstschutzmauern hochgefahren, bloß nicht verletzlich zeigen, weil dann könnte ich ja wirklich wieder verletzt werden, ist ja auch allzu oft und immer wieder passiert. Dann lachst du noch, erzählst deine Geschichte so kompetent, dass man glaubt: „Ach, die braucht keine Hilfe, die hat das ja wie immer im Griff.“

Nein. Du musst nicht immer alles im Griff haben. Und nein, du musst nicht immer alles alleine schaffen!

Jaja, das Schicksal der trauamtisierten Kinder? Nein! Das ist kein Umstand an den du dich gewöhnen musst. Du kannst das ändern, mit traumatherapeutischer Hilfe: Deine Systeme so umprogrammieren, dass du lernst, dich zu öffnen, aber eben nur bei denen, die auch wirklich keine Gefahr für dich darstellen. Es ist nur ohne Hilfe sehr schwierig, das zu ändern, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Daher melde dich gerne, wenn du mit mir arbeiten möchtest.

Ich sehe meine Arbeit als traumasensible STARTHILFE! Mit meiner Hilfe kannst du einen Grundstein dafür legen, sodass du fortan in der Lage bist, dich und deine Bedürfnisse zu definieren und genau da herausgehend dir dein Expert:innen-Team neu aufbaust oder umbaust.

Ich werde euch demnächst erzählen, wie mein Expert:innen-Team mittlerweile aussieht und ich sage euch: Es sieht gut aus! 🙂 Keine Negativ-Erfahrungen mehr! Ohne im Lotto gewonnen zu haben. Und genau das wünsche ich dir auch!

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