Dieses Thema ist sehr komplex und gar nicht so leicht, in einem Artikel zusammenzufassen. Aber ich probiere es, mit Freude!
Das Thema tangiert mehrere Fachrichtungen, woran mehrere Fachmenschen beteiligt sein können:
- Psychotherapeut:innen
- Heilpraktiker:innen
- Hormon-Coach:innen
- Ernährungsberater:innen
- Schulmediziner:innen
Mein Fachgebiet ist der psychologische Part und wie sich Trauma/chronischer Stress auf das Hormonsystem auswirkt. Es ist immer hilfreich, sich ein Netzwerk an Fachmenschen aufzubauen, die sich aber inhaltlich nicht widersprechen, sondern auf das gleiche Ziel hinaus sind.
Demnach bin ich der Meinung, dass dir eine Ernährungsumstellung nichts bringt, wenn du deine Hormondysbalance nicht mitbehandeln lässt. Weil oft auch Gewichtszunahmen mit Stress/Trauma zusammenhängen und gar nicht hauptsächlich mit Essen oder mangelnder Bewegung einhergeht. Das merkt man z. B. daran, wenn vor allem Fettansammlungen nur im Oberkörper zu finden sind, aber die Beine total dünn sind. Oder alles am Körper total dünn ist außer Hüfte und Oberschenkel.
Dann gibts die Fachmenschen, die Ernährung und Hormone super kombinieren, aber das Thema Trauma außer Acht lassen. Es ist super und toll, wenn du dich damit schon besser fühlst und es ggf. deine Symptome maximal lindert. Wenn du aber schon alle Therapieansätze probiert hast und es immer noch keine Minderung der Symptome aufzeigt dann schau dir deine Beziehungen an. Wenn du dein Leben und deine Beziehungen nicht änderst und das dafür sorgt, dass du weiterhin im chronischen Stress bist (weil die Beziehungen für dein inneres Kind eine permanente Gefahr darstellen), dann bringen dir langfristig auch die Ernährungsumstellung und die Hormontherapie nichts.
Ganz generell findet das Thema Hormone zu wenig Beachtung in der Schulmedizin. Deswegen finde ich es supercool, dass es mittlerweile gute Hormon-Coach:innen gibt. Denn oft verschreibt dir die Schulmedizin Hormonpräparate, die herzlich wenig bringen. Der folgende Text beruht einzig und allein auf meine bisherige Selbsterfahrung!! Also bitte immer alle Fachmenschen mit einbeziehen.
Ich nehme keine Pille. Eine Östrogendominanz besteht trotzdem hin und wieder. Bei einer Östrogendominanz liegt automatisch ein Progesteron-Mangel vor. Heißt also: Es bringt mir nichts, wenn ich durch Präparate den Progesteronspiegel erhöhe, mich gleichzeitig aber nicht darum kümmere, dass Östrogen in meinem Körper abgesetzt wird.
Gewichtszu- und -abnahme geht bei mir ausschließlich mit STRESS einher. Da kann ich mich konstant GLEICH viel bewegen und GLEICH ernähren, ich nehme trotzdem zu oder ab, je nachdem wieviel Stress ich in meinem Leben habe. Das merke ich nicht nur an der Gewichtszunahme, sondern auch an kleinen Abszessen im Intimbereich und in den Achselhöhlen. Was mir schulmedizinisch auch nie jemand erklären konnte, bis mir meine Heilpraktikerin sagte, das hängt viel mit Stress und zu viel Östrogen im Körper zusammen.
Akute Stresssituation merke ich also sofort, weil mein Körper es mir spiegelt. Es ENT-ZÜNDET sich ein Konflikt in mir, der meistens mit den engen Beziehungen in meinem Leben zusammenhängt.
ERNÄHRUNG: habe ich nie umgestellt und möchte ich auch nie umstellen. Weil ich richtig gerne esse, einen gesunden Darm und eine gesunde Verdauung habe (es sei denn ich hab zu viel Stress!) und ich Verfechterin des intuitiven Essens bin. Weil Essen SPASS machen soll! Wenn das Thema Essen in dir Stress auslöst, dann ist es wichtig therapeutisch hinzuschauen, wie deine BEZIEHUNG zu Essen ist.
ENTGIFTUNG: meine Heilpraktikerin empfiehlt mir daher: 2x im Jahr mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln alle Östrogene aus dem Körper zu schmeißen! Richtig gut, es funktioniert und unterstützt meinen Körper. Langfristig gesehen auch die beste Krebsprävention, wie meine Heilpraktikerin sagt.
BEWEGUNG: Östrogen und Stresszyklen im Körper werden auch durch Bewegung aus dem Körper rausgeschmissen bzw. unterbrochen! Aber Bewegung heißt nicht gleich Hochleistungssport. Wichtig ist, dass du angepasst an deine Zyklusphase Bewegungsformen findest, die dir SPASS machen und dich NICHT unter Druck setzen (=Stress)! Mir reicht 2×20 Minuten täglich Rad fahren, Abends meine Yoga-Runde und manchmal zum Auspowern ins Fitness-Studio zu gehen. Ich bin aber auch sportlich veranlagt, zudem bin ich in einer Turnhalle aufgewachsen. Ballsport, Tanz und Turnen gehörten zur Tagesordnung. Wenn für dich ein Spaziergang schon ausreicht, ist das supergut und völlig ausreichend! Renne nicht irgendetwas nach, was nicht zu dir passt.
STRESS & TRAUMA: Eine Östrogendominanz hat viel mit chronischem Stress zu tun. Wenn der Körper (seitdem er auf der Welt ist) in toxischen Beziehungen ist, und immer im Überlebensmodus ist, dann entstehen chronische Entzündungen. Eine Östrogendominanz befeuert dann also auch die Endo-Herde und kann bei der Menstruation für übermäßig starke Blutungen sorgen. Denn Östrogen wirkt als Wachstumshormon für Gewebe (Schwellung und Zellteilung) und sorgt für das Wachstum von Gebärmutter und Gebärmutterschleimhaut (vgl. Trost, Katia: Wegen aus der Hormonfalle, S. 82).
„Bei diesen Prozessen [peritoneale Endometriose] werden die roten [aktiven Endo-] Herde umgewandelt in schwarze und schließlich inaktive Herde, die über Jahre in einen Dornröschenschlaf fallen können. Und wie Dornröschen können sie leider auch wieder wach geküsst und aktiviert werden – sehr wahrscheinlich von einem Prinzen mit dem schönen Namen ‚Östrogendominanz‘. Es ist ein Zustand, in dem mehr Östrogen als der Gegenspieler Progesteron im Körper vorhanden ist. In diesen hormonellen Dysbalancen gerät man zum Beispiel oft nach Absetzen von Hormonpräparaten oder Anfang der Wechseljahre, so dass die Endometriose in diesen Zeiten besonders gerne wieder aufblüht.“ (Liel, Martina: Nicht ohne meine Wärmflasche, S. 36)
Daher komme ich nicht drum herum, Trauma-Therapie zu machen und stetig zu schauen, ob es mir zur Zeit ausreichend gut geht oder ob ich auf Dauer etwas ändern muss.
Gesunde Beziehungen (zu mir selbst! und zu anderen), eine Arbeit die mich wenn überhaupt nur positiv stresst, genügend Ich-Zeit, genügend Ruhepausen.
HORMONE: Das System im Körper ist hochkomplex. Nebennieren und Schilddrüse spielen eine große Rolle. In den Nebennieren werden Stresshormone hergestellt, die ausgeschüttet werden, wenn der Körper im ständigen Überlebensmodus ist. Das sorgt dafür, dass andere wichtige Funktionen aussetzen: Verdauung, Verarbeitung und Herstellung von wichtigen Hormonen, z. B. in der Schilddrüse. Daher nehme ich Jod zu mir, um die Schilddrüse zusätzliche zu unterstützen. Und Vitamin-D3, um meine Nebennieren zu unterstützen.
YIN | YANG |
Weibliche Anteile in mir | Männliche Anteile in mir |
Progesteron das Chill-Hormon | Östrogen das Stress-Hormon |
Ruhe | Aktivierung |
Fähigkeit zu trauern | Fähigkeit wütend zu sein |
Entspannung | Stress |
Parasympathikus | Sympathikus |
Leben | Überleben |
emotional | rational |
Es ist alles eine Frage der BALANCE! Alles wird gebraucht. Nur wenn du dauerhaft zu viel auf eine Seite bist, dann bist du im Ungleichgewicht. Und Trauma hängt viel damit zusammen. Bist du zu viel in der Trauer/depressiv und zu wenig wütend, um dich selbst zu ermächtigen? Oder bist zu zu viel in der Wut/aggressiv und gestehst dir deinen Schmerz und deine Trauer nicht zu?
Ich konnte lange nur Wut, was mir oft auch geholfen hat, mich aus unguten Situationen zu befreien! Bis ich dann durch die Therapie gelernt habe, was es für mich heißt, zu trauern. Manchmal überschattet die Wut die Trauer, manchmal überschattet die Trauer die Wut. Ziel ist es, beides angemessen zum Ausdruck zu bringen, es zu erkennen, es zu fühlen.
Das alles hier ist eine Mischung aus Selbsterfahrung, eigene Buchrecherche und professioneller Hilfe von Außen (ohne Gewähr!). Die professionelle Hilfe von Außen ist wichtig! Macht nichts auf eigene Faust. Schaut, dass ihr euch ein gutes Expert:innen-Team zusammensucht, das mit dir und deinen Bedürfnissen übereinstimmt, denn jeder Körper und jedes Trauma ist anders.
Ich helfe dir gerne beim Aufbau deines Expert:innen-Teams! Traumasensible Starthilfe zur Aktivierung deiner Selbstheilungskräfte! Du entscheidest, wen und was du zur Genesung brauchst. Lerne deine emotionalen Trigger zu erkennen, um dir dementsprechend ein wohlwollendes Expert:innen-Team aufzubauen!
Dazu empfehle ich nochmals den Podcast von Kathie Kleff. In ihrem Podcast „get happy“ ist sie im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, ein (Achtung, Zungenbrecher!) Psychoneuroimmunologe. In dem Podcast wird sehr gut deutlich, wie alles miteinander zusammenhängt und wie darauf im Gesundheitssystem eingegangen werden sollte.
Nervensystem, Hormonsystem, Immunsystem. Ein hochkomplexes System, was sich unmittelbar und mittelbar beeinflusst und bedingt.
Toll!! Danke für den wunderbaren Beitrag ❤️